Foto: Wolfgang La Roche
31.1.2013 Meret Oppenheim und Basel
28.2.2013 Meret Oppenheim und Design
30.3.2013 Körperlichkeit in Meret Oppenheims Werken
30.4.2013 Meret Oppenheim und Max Ernst
31.5.2013 Oppenheim und Feminismus
21.6.2013 Oppenheim Ausstellungen
29.6.2013 Meret Oppenheim und Surrealismus
31.7.2013 Meret Oppenheims Brunnenprojekte
31.8.2013 Meret Oppenheim und Materialien
30.9.2013 Meret Oppenheim und ihr Einfluss auf Künstler
18.10.2013 Meret Oppenheim für Kinder und Jugendliche
31.10.2013 Meret Oppenheims Gedichte
29.11.2013 Meret Oppenheims Grafik
Am 6. Oktober wird Meret Elisabeth als Tochter des Hamburger Arztes Erich Alphons Oppenheim und der Eva Oppenheim-Wenger in Berlin geboren. Die Kriegsjahre ab 1914 verbringt die Mutter mit Meret bei ihren Eltern in Delémont (Delsberg). Dort betreibt Merets Grossvater Theodor Wenger eine Messerfabrik. 1915 kommt die Schwester Kristin zu Welt, 1919 der Bruder Burkhard. Nach dem Ersten Weltkrieg ziehen die Eltern mit ihren drei Kindern nach Steinen im Wiesental wo der Vater eine Arztpraxis betreibt. Ihre Jugend verlebt sie auch in Carona nahe Lugano, wo die Grosseltern ein grosses Haus besitzen. Hier kommt sie in Kontakt zu Künstlern wie Hugo Ball und Hermann Hesse, mit dem ihre Tante Ruth Wenger kurze Zeit verheiratet war. Ihre Grossmutter Lisa Wenger besuchte die Kunstakademie in Düsseldorf und war Malerin und Autorin sowie eine engagierte Frauenrechtlerin. Sie illustrierte das bekannte Kinderbuch ‹Joggeli söll ga Birli schüttle›. Die Grossmutter wird zu einem Vorbild für Meret Oppenheim in künstlerischen sowie emanzipatorischen Belangen.
Meret Oppenheim lernt über ihren Vater die Theorien von Carl Gustav Jung kennen, die sie dazu inspirieren, ihre eigenen Träume aufzuschreiben, was sie ihr ganzes Leben lang tun wird. Ihr Vater versuchte als Arzt, seinen Patienten vermehrt über das Gespräch zu helfen und besuchte deshalb die Seminare Jungs in Zürich. Sie lernt in Basel verschiedene Künstler kennen, darunter Irène Zurkinden, Otto Abt, Walter Bodmer und Walter Kurt Wiemken.
Noch als Schülerin verfertigt sie eine Collage ‹Das Schulheft›, die 1957 in der zweiten Nummer der Zeitschrift ‹Le Surréalisme même› abgebildet wird. Mit dem ‹Schulheft› und der darin enthaltenen Gleichung x=Hase macht sie ihrem Vater klar, dass sie der Schule den Rücken kehren möchte.
Meret Oppenheim beschliesst, Malerin zu werden und verlässt das Gymnasium. Ihr Vater schlägt Paris oder München als Ausbildungsort vor. Sie entscheidet sich für Paris und lebt dort ab Mai fährt mit ihrer besten Freundin, der Malerin und Tänzerin Irène Zurkinden. In Paris besucht sie Ausstellungen bekannter Künstler und lernt Alberto Giacometti, Hans Arp und später Picasso und Dora Maar kennen. Es entstehen zahlreiche Zeichnungen und Objekte, aber auch erste Gedichte.
Alberto Giacometti und Hans Arp besuchen Meret Oppenheim in ihrem Atelier und fordern sie auf, zusammen mit den Surrealisten im ‹Salon des Surindépendants› auszustellen. Bis 1937 nimmt sie an diesen Gruppenausstellungen der Surrealisten teil. Man Rays bekannte Fotografien mit Meret Oppenheim an der Druckerpresse entstehen, aufgenommen im Atelier von Louis Marcoussis.
Ein Jahr später lernt sie an einem Fest bei Hans Rudolf Schiess Max Ernst kennen, mit dem sie eine kurze, aber intensive Liebesbeziehung hat, die sie im Herbst 1934 abrupt beendet. Ab dem Herbst 1935 ist sie häufig mit Marcel Duchamp zusammen, eine Verbindung, die durch seine Emigration in die USA im Jahr 1942 unterbrochen wird.
Das Objekt ‹Le déjeuner en fourrure›, die bekannte Pelztasse, entsteht. Diese spätere Ikone des Surrealismus wird von Alfred Barr jr. für das Museum of Modern Art in New York erworben. Im gleichen Jahr hat Meret Oppenheim in der Basler Galerie Maison Schulthess in der Aeschenvorstadt ihre erste Einzelausstellung. Max Ernst gestaltet die Einladung und verfasst für sie einen Text dafür. Das Objekt ‹Ma gouvernante – my nurse – mein Kindermädchen› ist in dieser Ausstellung zu sehen und wird später vom Moderna Museet in Stockholm erworben. Sie versucht, mit Entwürfen für Kleider und Schmuck Geld zu verdienen.
Meret Oppenheim kehrt aus Paris nach Basel zurück und besucht während zwei Jahren die Kunstgewerbeschule. Es ist der Beginn einer achtzehn Jahre dauernden Krise, während der sie zwar viel arbeitet, aber auch viel zerstört. Dennoch haben sich aus dieser Zeit wichtige Werke erhalten. Sie pflegt Kontakt zur Basler ‹Gruppe 33› und zur Schweizer Künstlervereinigung ‹Allianz›. Nur mit wenigen Künstlern aus ihrer Pariser Zeit hat sie noch Kontakt, einer davon ist Alberto Giacometti.
Meret Oppenheim hält sich noch einmal in Paris auf, wo sie sich mit Objekten und einem Tisch mit Vogelfüssen an einer Ausstellung phantastischer Möbel in der Galerie René Drouin und Leo Castelli, zusammen mit Max Ernst, Leonor Fini und Alberto Giacometti. Sie verlässt nun endgültig Paris und zieht nach Basel, wo sie während Jahren im Haus ihrer Grossmutter im Klingental lebt und arbeitet.
Meret Oppenheim lernt den Kaufmann Wolfgang La Roche kennen, den sie 1949 heiratet. Sie lebt mit ihm zuerst am Rheinsprung in Basel, später im Schloss Angenstein bei Aesch, in Bern, Thun und Oberhofen. Über Arnold Rüdlinger, dem damaligen Direktor der Kunsthalle Bern, findet sie den Zugang zum Berner Künstlerkreis.
Meret Oppenheim hält sich wieder in Paris auf und trifft ihre Freunde, die sie vor dem Krieg verlassen musste.
Meret Oppenheims Schaffenskrise geht zu Ende, sie bezieht wieder ein Atelier in Bern.
Entwurf von Kostümen und Masken für Daniel Spoerris Inszenierung von Picassos ‹Wie man Wünsche am Schwanz packt›, das im Berner Theater der unteren Stadt aufgeführt wird.
Meret Oppenheim organisiert in Bern ein ‹Frühlingsfest›, das auf dem Körper einer nackten Frau präsentiert wird. Am Mahl nehmen drei Paare teil, zu denen auch die Frau auf dem Tisch gehört. André Breton drängt sie zu einer Wiederholung anlässlich einer Surrealistenausstellung in Paris, die ihre letzte Ausstellung mit der Gruppe der Surrealisten wird.
Meret Oppenheim erhält den Kunstpreis der Stadt Basel und hält dabei eine viel beachtete Rede, in der sie Stellung zum Problem des «weiblichen Künstlers» nimmt.
Meret Oppenheim erhält den Grossen Preis der Stadt Berlin und wird von Rudi Fuchs an die ‹documenta 7› eingeladen. Die Lektüre des Briefwechsels von Bettine Brentano (verh. Bettina von Arnim, 1785–1859) und Karoline von Günderode (1780–1806) inspiriert sie zu mehreren Werken, so auch zur Grafik ‹Einige hohe Geister neben dem Orangenbaum: Bettine Brentano›, an der sie noch einen Tag vor ihrem Tod arbeitet. Bice Curigers Werkmonografie ‹Meret Oppenheim. Spuren durchstandener Freiheit› erscheint in Zürich. Sie enthält erstmals ein umfassendes Werkverzeichnis, bearbeitet von Dominique Bürgi.
Auf dem Waisenhausplatz in Bern wird ein Brunnen nach ihren Plänen aufgestellt, der bis heute kontrovers diskutiert wird, gleichzeitig aber neben der Pelztasse zu ihren bekanntesten Objekten gehört.
Am 15. November stirbt Meret Oppenheim in Basel, am Tag der Vernissage ihres Buches ‹Caroline› in der Edition Fanal im St. Alban-Tal. Sie wird in Carona im Familiengrab bestattet.
Ein Drittel der Werke aus dem Nachlass gelangt gemäss ihrem letzten Willen als Legat an das Kunstmuseum Bern. Der damalige Direktor Christoph von Tavel kann frei aus den verkäuflichen Werken auswählen. Damit bezweckt die Künstlerin, dass ihr Werk im Kern an einem öffentlichen Ort zugänglich bleibt.
Das Kunstmuseum Bern präsentiert seine Werke aus dem Legat von Meret Oppenheim, begleitet von einem Katalog.
Der Film ‹Imago – Meret Oppenheim› von Pamela Robertson-Pearce (Regie) und Anselm Spoerri (Produktion) erzählt Meret Oppenheims Leben basierend auf ihren Schriften und Notizen.
Eine Strasse im Basler Gundeldinger Quartier wird nach Meret Oppenheim benannt.
Das Archiv Meret Oppenheim, bis dahin von Dominique Bürgi verwaltet, liegt nun im Kunstmuseum Bern.
Das Kunstmuseum Bern veranstaltet eine grosse Meret-Oppenheim-Retrospektive.
Der schriftliche Nachlass von Meret Oppenheim gelangt in das Schweizerische Literaturarchiv in Bern.
Meret Oppenheims Neffe Martin A. Bühler publiziert ein Buch, in dem alle ihre Brunnenprojekte in Text und Bild präsentiert werden.
Zum 100. Geburtstag von Meret Oppenheim finden in der Schweiz, in Deutschland, Österreich und auch ausserhalb Europas grössere und kleinere Ausstellungen und Veranstaltungen statt. Zahlreiche neue Publikationen erscheinen, so auch ihr autobiografisches Album mit bisher unveröffentlichten Briefwechseln, herausgegeben von Meret Oppenheims Nichte Lisa Wenger.
nach einem Modell von 1966
Bronze patiniert
Höhe 274 cm, Becken Ø 177 cm
Skulptur, Bronzeguss
47 x 16 x 51 cm
Öl auf Leinwand,
118 x 192 cm
Objekt: Auspuffrohr, bemalt
70 x 10 x 20 cm
Lithografie
46 x 58 cm
Öl auf Leinwand
195 x 97 cm
Objekt: geschnitztes Holz, Palmfasern
57 x 15 x 18 cm
Skulptur: Terracotta, stellenweise ölbemalt, Strohbüschel
53 x 26 x 19 cm
Platte: Holz geschnitzt und vergoldet, Füsse: Bronze
ca. 65 x 70 x 50 cm
Öl auf Malkarton
59 x 49 cm
Objekt: Tasse und Teller aus Porzellan, sowie ein Löffel, alles mit einem dünnen Pelzchen überzogen
Tasse Ø 11 cm, Teller Ø 24 cm, Löffel 20 cm lang
Pelz und Holz mit rotem Nagellack
5 x 21 x 10 cm
Objekt: weisse Damenschuhe, Papiermanschetten, auf ovaler Metallplatte
14 x 21 x 33 cm
Tusche, Öl, auf Graukarton
81 x 65 cm
Tinte, Collage
20.5 x 33.5 cm