DIE AUSSTELLUNG
100 Jahre Meret Oppenheim
Das Geheimnis der Vegetation

Wir haben 21 Künstlerinnen und Künstler eingeladen, sich mit dem Leben, der Kunst, den Gedichten und den Träumen von Meret Oppenheim auseinanderzusetzen. Als Idee dahinter stand eine Beschäftigung mit ihrem Naturbegriff, der in vielen ihrer Werke einen ungewohnten und auch progressiven Ausdruck findet. Die beteiligten Künstlerinnen und Künstler haben alle einen sehr eigenen Weg gewählt und ihre Werke mit Blick auf die zuvor ausgewählten Standorte entwickelt. Die Orte in der Stadt Basel – auf Plätzen, an Strassenkreuzungen, in Innenhöfen, Parkanlagen und Vorgärten – und die Einbindung der Natur sind zentral für die Aussage und Bedeutung der jeweiligen Exponate.

Meret Oppenheim hat während ihres Lebens und über ihren Tod hinaus einen bisher unterschätzten Einfluss auf ganz unterschiedliche Künstlerinnen und Künstler ausgeübt. Die Diskontinuität ihres Werkes, ihr revolutionärer Skulpturenbegriff, ihre Träume, die sie schon früh niederschrieb, und ihr Einsatz für die junge, zeitgenössische Kunst und den weiblichen Künstler waren und sind eine willkommene Einladung, sich mit ihrem Werk und ihrem Leben auseinanderzusetzen. Es ist kein Zufall, dass sich eine der höchsten Auszeichnungen der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bereich Kunst «Meret-Oppenheim-Preis» nennt. Ihr Ausspruch «Die Freiheit wird einem nicht gegeben, man muss sie nehmen» wurde für eine junge Künstlergeneration zum geflügelten Wort. Dies erstaunt, denn das Werk von Meret Oppenheim ist kein einfaches. Es geht vielfach verworrene Wege, ist heterogen, äussert sich philosophisch und verlangt eine intensive Beschäftigung. Doch gerade weil es nicht auf dem Silbertablett serviert wird, hat es immer wieder ganz unterschiedliche Künstlerinnen und Künstler fasziniert und zur Auseinandersetzung damit herausgefordert.

Die Einflüsse des Werkes von Meret Oppenheim auf die jeweiligen Beiträge unserer Ausstellung im öffentlichen Raum der Stadt Basel sind teils frappant, teils weit entfernt, aber alle Werke wurden absichtlich und speziell für die Ausstellung «100 Jahre Meret Oppenheim – Das Geheimnis der Vegetation» entwickelt. Viele werden während der Dauer der Ausstellung ihr Aussehen verändern, einige wenige werden erst im Laufe der Ausstellung platziert und andere bleiben immer unsichtbar. Viele beflügeln die eigene Vorstellung, wecken Phantasien und beeinflussen Träume, alle aber wollen, dass man sich aktiv mit ihnen befasst und sie ernst nimmt, denn alle machen eine klare, erkennbare Aussage.

die nomadisierenden veranstalter, Silvia Buol, Simon Baur